Mittwoch, 30. September 2009

Trügerische Verlockung

Die FDP ist 2005 und auch dieses Jahr mit der Forderung nach umfassender Privatisierung des Gesundheitssystems in den Wahlkampf gezogen. Auch nach längerem Nachdenken stellt sich mir jedoch immer wieder die Frage nach dem Warum.

Die privaten Krankenkassen und Krankenhäuser unterscheiden sich vor allem durch ein Merkmal von ihren staatlichen Pendants: Gewinnorientierung. Wenn also alle Krankenkassen und Krankenhäuser privat wären, würden alle zwangsläufig mehr zahlen als im staatlichen System, ohne dafür mehr Leistung zu erhalten.

Soweit gehen die derzeitigen Forderungen der Liberalen dank der Verweigerungshaltung der Kanzlerin (manchmal macht sie auch Etwas richtig) nicht. Zur Debatte scheint derzeit eine Herausnahme des Zahnersatzes und des Krankengeldes aus dem Leistungskatalog der GKV zu stehen. Die Bürgen sollen das künftig (wer hätte es anders gedacht) privat versichern. In der Folge würde jeder Einzelne mehr zahlen, aber das Gleiche bekommen und die Versicherungswirtschaft der Profiteur sein.

Die FDP will damit mehr Eigenverantwortung und ein größeres Kostenbewusstsein bei den Versicherten erreichen. Das brauchen wir auch - jedoch ist Privatisierung eindeutig der falsche Weg dorthin. Unser Gesundheitssystem muss gemeinnützig bleiben und somit ausschließlich im Dienste des Patienten stehen.

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